Tutorenprojekt

In Zusammenarbeit mit dem BDKJ bietet die Schulsozialarbeit an der Ludwig-Windthorst – Schule seit 2008 ein Tutorenprojekt an.

Am Ende der 9. Klasse werden die Schülerinnen und Schüler für das Projekt gewonnen. Die Teilnahme ist freiwillig. Noch in der 9. Klasse durchlaufen die SchülerInnen die Tutorenausbildung, welche einer Jugendgruppenleiterausbildung zum Erwerb der Juleica gleicht. Die Ausbildung gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil der Ausbildung erfolgt mehrtätig mit Übernachtung in der Jugendbildungsstätte des Bistums Osnabrück „Haus Maria Frieden“. In Zusammenarbeit mit den dortigen Mitarbeitern und Mitarbeitern des BDKJs vermittelt die Schulsozialarbeit den angehenden Tutoren das nötige Wissen und die erforderlichen Kompetenzen. Durch diese mehrtätige Veranstaltung mit Übernachtung wächst die Gruppe, die sich aus einzelnen Schülern und Schülerinnen mehrerer Klassen zusammensetzt, schnell zu einer Gemeinschaft zusammen. Der zweite Teil der Ausbildung wird an weiteren Tagen als Tagesveranstaltungen durchgeführt. Die zeitliche und inhaltliche Ausgestaltung der Ausbildung richtet sich nach den bundeseinheitlichen Qualitätsstandards für die Qualifizierung zum Erwerb der JULEICA.  Am Ende des Projektes, nach erfolgreichem Einsatz der Tutoren, erhalten sie die Juleica. Der Erwerb der Juleica ist für viele Tutoren von großer Bedeutung. Es handelt sich um eine Zusatzqualifikation, die sie in spätere Aufgaben- und Arbeitsbereiche mit einbringen können.

Nach der Ausbildung zu Tutoren kümmern sie sich direkt zu Beginn des neuen Schuljahres um die Fünftklässler. Es werden Tutorengruppen gebildet, die sich alle zwei Wochen im AG- und Freizeitbereich treffen. Zunächst machen die Tutoren zusammen mit ihrer Gruppe Hausaufgaben. Im Anschluss daran werden verschieden gruppendynamische Übungen gemacht, aber auch Spaßspiele durchgeführt. Die Tutoren bauen durch diese Betreuung ein enges Verhältnis zu den Fünftklässlern auf. Es werden Hemmschwellen gegenüber den größeren Schülern abgebaut. Die Beziehungen auf dem Schulhof werden jahrgangsübergreifend, nachhaltig verbessert. Die Tutoren übernehmen für die Fünftklässler eine Paten-, Beschützer, Ratgeber- und Vorbildfunktion. So wird das Schulklima nachhaltig verbessert.

Die Tutorentätigkeit wird in der örtlichen Presse, auf der Schulhomepage, der Schülerzeitung und am schwarzen Brett in der Schule beworben. Das Tutorenprojekt hat sich zu einer festen Instanz im Schulalltag entwickelt. Mittlerweile sind die ersten Fünftklässler, die selber von Tutoren bereut worden sind, in den zehnten Klassen der Schule. Dadurch gewinnt das Projekt weiter an Qualität. Die Tutoren kennen auch die Rolle der Tutorenkinder und können so deren Bedürfnisse besser wahrnehmen. Außerdem ist dieses eine positive Rückmeldung an das Projekt. Die Schüler/innen der 10 Klassen waren bereits Teil des Projektes und haben sich daraufhin entschieden, sich für die Integration der Fünftklässler einzusetzen. In 14-täglichen Gesprächen bieten wir den Tutoren die Möglichkeit, die Gruppenstunden zu reflektieren und neue Gestaltungsideen zu bekommen.

Die Tutoren erlernen durch die Ausbildung und ihre spätere Arbeit im Team Schlüsselqualifikationen, mit denen sie sich in ihren Bewerbungen präsentieren können und die vor allem im späteren Beruf, aber auch im Alltag von großer Bedeutung sind. So gehören Sozialkompetenzen, wie Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Einfühlungsvermögen und Teamfähigkeit, Methodenkompetenzen, wie Kreativität, Lernbereitschaft, Rhetorik, Sammlung von Spielen und Selbstkompetenzen, wie Engagement, Motivation, Flexibilität, Kreativität, Ausdauer, Zuverlässigkeit und Selbstständigkeit zu wichtigen persönlichen Eigenschaften unserer Gesellschaft.

Das soziale Engagement Jugendlicher wird weitgehend geschätzt und gefordert. Sie lernen es Verantwortung für ihre Arbeit und ihr Tun und Handeln zu übernehmen. Die Fünftklässler lernen ihre Schule durch die Tutoren besser kennen und schätzen. Ihr Sozialverhalten wird sowohl in der Schule und als auch in der Freizeit dementsprechend verbessert.