GSW

Der Fachbereich GSW umfasst die Fächer Erdkunde, Geschichte und Politik.

Der Geschichts- und Erdkundeunterricht beginnt an der Ludwig Windthorst Schule Ostercappeln im Schuljahrgang 5 und endet nach der 10. Jahrgangsstufe.
Der Politikunterricht beginnt in der Jahrgangsstufe 7 und endet ebenfalls mit dem 10.
Schuljahr.

Erdkunde und Geschichte werden mit je zwei Wochenstunden epochal unterrichtet, Politik läuft einstündig das ganze Schuljahr durch.

Leistungsbewertung

Fach schriftliche Arbeiten sonstige Mitarbeit Mappe
Erdkunde

und

Geschichte

40% der Gesamtnote

Jg. 5+6:

2 schriftliche Arbeiten pro Halbjahr

Jg. 7-10:

2 schriftliche Arbeiten pro Halbjahr, wobei eine der schriftlichen Leistungen durch eine fachspezifische Leistung ersetzt werden kann

 

50% der Gesamtnote 10 % der Gesamtnote
Politik 40% der Gesamtnote

1 schriftliche Arbeit pro Halbjahr

50% der Gesamtnote 10% der Gesamtnote

Die schriftlichen Leistungskontrollen werden nach folgendem Schlüssel bewertet:

Note prozentuale Verteilung

reguläre Bewertung

 prozentuale Verteilung bei differenzierter Bewertung für Kinder mit Förderbedarf Lernen
sehr gut (1) 100-95% 100-90%
gut 94-83% 89-75%
befriedigend 82-68% 74-60%
ausreichend 67-50% 59-45%
mangelhaft 49-25% 44-20%
ungenügend 24-0% 19-0%

 

Erdkunde

Weitverbreitet ist noch immer die Annahme, dass es in Erdkunde nur um das klassische Topographie-Wissen geht, also: „Wo liegt was?“. Auch Quizsendungen vermitteln diesen Eindruck durch entsprechende Fragen in der Kategorie Geographie. Natürlich ist es auch sehr sinnvoll zu wissen, welche Hauptstädte Europa hat und welcher der längste Fluss Afrikas ist, aber Erdkunde ist so viel mehr!

Die Pole schmelzen, die Meeresspiegel steigen an, Schnee im Winter wird zur Rarität: die Folgen der Erderwärmung treten deutlich zutage und erdkundliche Themen sind in aller Munde. Karl W. Hoffmann, Vorsitzender der Deutschen Schulgeographen, bezeichnete 2019 das Fach Erdkunde als das „Kernfach des 21. Jahrhunderts“, da es aktuelle Ereignisse wie Naturkatastrohen fachwissenschaftlich erklärt, Fakten zum Klimawandel einordnet sowie Ursachen und Folgen verknüpft. Leitziel des Erdkundeunterrichts ist die Einsicht in die Zusammenhänge zwischen natürlichen Gegebenheiten und gesellschaftlichen Aktivitäten in verschiedenen
Räumen der Erde. Ein darauf aufbauendes Raumbewusstsein befähigt so zu raumverantwortlichem Handeln. Die Schüler_innen erhalten im Erdkundeunterricht die Möglichkeit, Wechselwirkungen zwischen Natur und Gesellschaft an ausgewählten Raumbeispielen zu erkennen, die daraus resultierenden Strukturen, Prozesse und Probleme zu verstehen und Problemlösungen in Ansätzen zu entwickeln. Dazu ist ein Verständnis des Systems Erde, also der verschiedenen natürlichen Systeme erforderlich.

Erdkunde ist somit Zentrierungsfach der schulrelevanten Inhalte aller Geowissenschaften. Es vermittelt ein Verständnis gesellschaftlicher Systeme in ihren wesentlichen raumbezogenen Grundstrukturen und trägt damit besonders dazu bei, mehrperspektivisches, systemisches und problemlösendes Denken zu fördern.

Ziel des Erdkundeunterrichts in den Jahrgängen 5 und 6 ist primär der Aufbau geografischen Orientierungswissens, die Entwicklung von Raumverständnis und der Erwerb fachlicher Grundkenntnisse. Es wird mit der Erkundung des Schulstandortes begonnen – vom Schulweg bis zur Arbeit mit topografischen Karten ist Ostercappeln mit seiner näheren Umgebung das erste Erdkundethema. Es folgt die wichtige „Einführung in die Atlasarbeit“. Weitere Themen in diesen beiden Jahrgangsstufen sind der „Planet Erde“, die Lebensräume „Niedersachsen“ und „Europa“ sowie der Themenbereich „Leben in extremen klimatischen Regionen“.

Auch in den Jahrgangsstufen 7 und 8 werden sowohl regionale als auch globale Themen fokussiert. Wir beschäftigen wir uns mit den Themen „Klima- und Vegetationszonen“, dem „Tropischen Regenwald“, den „Naturkräften und ihren Folgen“ sowie „Mobilität“ und „Tourismus“.

Die Entwicklungsstände ausgewählter Staaten, Welthandel und Globalisierung werden in den Jahrgängen 9 und 10 ebenso thematisiert wie die Bevölkerungs-explosion in Indien und das rasante Städtewachstum mancher Länder. Die global ausgerichteten Themen vertiefen schließlich natürliche wie ökonomische Ursachen des Hungers sowie den weltweiten Klimawandel, beispielsweise durch die Zerstörung der Ozonschicht. Die Schüler_innen erhalten über die Beschäftigung mit diesen Themen die Möglichkeit, sich kritisch mit ihrer Lebenswelt auseinanderzusetzen.

Der Erdkundeunterricht an der Ludwig-Windthorst-Schule ist – wie der Gesamtkomplex der geschichtlich-sozialen Weltkunde – stark handlungs- und projektorientiert. Die Schülerinnen und Schüler erlernen Methoden der Informationsbeschaffung und erarbeiten sich auch selbständig ausgewählte Themenbereiche.  Da das Lernen in der Region von großer Bedeutung ist, werden regelmäßig Exkursionen durchgeführt. Das Spektrum reicht von der Erkundung der nahen Schulumgebung und dem Besuch eines Bauernhofes in Klasse 5 bis hin zu einer Fahrt zum Klimahaus in Bremerhaven im siebten Jahrgang.

 

Geschichte

Kann man aus der Geschichte lernen? Vielleicht nicht unmittelbar, da sich Geschichte niemals wiederholt. Da es jedoch zu den wichtigsten Aufgaben des Geschichtsunterrichts gehört, das alltägliche Leben der Menschen in ihrem Verhältnis zum Gesamtprozess zu beleuchten, vermittelt er das notwendige Wissen über Veränderungen. Indem Handlungsspielräume sichtbar gemacht werden, lernen die Schüler_innen realistisches Denken im politischen Handeln.

Der Bogen der historischen Themen ist weit gespannt: In altersgemäßer Form erfahren die Schüler der Jahrgangsstufen 5 und 6 zunächst, was unter Geschichte zu verstehen ist und wie sich die Zeit messen und einteilen lässt. Nach der Beschäftigung mit dem Leben in vorgeschichtlicher Zeit folgt die Erarbeitung der frühen Hochkulturen Ägypten und Rom. Die Lebensbedingungen der Menschen im europäischen Mittelalter beschließen den Geschichtsunterricht des Jahrgangs 6.

In den Jahrgängen 7 und 8 beschäftigen die Schüler_innen sich mit dem Absolutismus und der Französischen Revolution, der Industrialisierung, der Entstehung des deutschen Staates sowie mit Ersten Weltkrieg.

In den Klassen 9 und 10 erarbeiten die Schüler_innen die Ursachen und Auswirkungen des Nationalsozialismus, die Entwicklung von Weltmächten, die Teilung Deutschlands und die unterschiedlichen Lebensbedingungen der Menschen in der DDR sowie in der Bundesrepublik Deutschland bis zur Wiedervereinigung.

Trotz seiner Schwerpunktsetzung auf die genannten historischen Themen ist der Geschichtsunterricht an der Ludwig-Windthorst-Schule gegenwarts- und zukunftsorientiert. So erlernen die Schülerinnen und Schüler beispielsweise ihre Mitverantwortung für den Erhalt von Frieden, Demokratie und der natürlichen Lebensgrundlagen. Durch den Einsatz unterschiedlicher Lernmethoden, wie des Rollenspiels, erlangen die Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit zum Perspektivwechsel, zur Überwindung von Vorurteilen und zur Empathie und Solidarität gegenüber Menschen ungeachtet ihrer kulturellen, religiösen oder nationalen Herkunft.

Eine besondere Bedeutung kommt der Geschichte vor Ort zu. Sie soll das Fach nah an die Lebenswirklichkeit der Schüler*innen heranführen. Hier können sie lokale Geschichte eigenständig erforschen und somit die Identifizierung mit ihrer Heimat verfestigen. Aus diesem Grund zählen etwa Exkursionen zum Ort der Varusschlacht in Kalkriese oder zum Augustaschacht in Hasbergen sowie der Besuch des örtlichen Bürgermeisters zur festen Einrichtung.

 

Politik

Politik ist langweilig – oder doch nicht?

Gerade zurzeit merkt wohl jeder: Politik ist doch gar nicht so unwichtig – denn gerade wird unser ganzes Leben durch solche Entscheidungen so sehr geprägt, wie wir es vielleicht vorher nicht so deutlich erlebt haben.

Deshalb ist Politik im Schulunterricht auch weit mehr, als die Beschäftigung mit Politikern im Bundestag. Dem Fach kommt die wichtige Aufgabe zu, den Schülern Anregungen und Hilfen auf ihrem Weg zur Meinungsbildung zu bieten. Hochaktuelle Themen wie Krieg, Klimaschutz und soziale Netzwerke bieten Grundlage für abwechslungsreichen, spannenden Politikunterricht.

Im Jahrgang 7 starten wir mit der wichtigen Frage „Was ist Politik?“ Die Schüler erkennen, dass jede Gemeinschaft nur funktioniert, wenn ihre Mitglieder auf der Basis gemeinsamer, demokratischer Werte handeln. Im Anschluss geht es um die Frage „Machen Medien Meinungen?“. Die Welt der Medien hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Unsere Kinder nutzen verschiedene Formen der Informationsgewinnung wie keine Generation zuvor. Wichtig ist, dass sie eine kritische Distanz entwickeln.

Mit der Frage, ob es Gerechtigkeit für alle im Rechtsstaat gibt, beginnt der Jahrgang 8. Wir setzen uns damit auseinander, welche Rechte Kinder und Jugendliche haben, wer Gesetze macht und wie. Danach schließt ein weiterer zentraler Bereich des Lebens an: Leben wir, um zu arbeiten oder arbeiten wir, um zu leben? Wir gehen den Fragen nach, welche Bedürfnisse Menschen im Leben haben und welche man durch Arbeiten erfüllen kann.

Im Jahrgang 9 geht es um wichtige Elemente einer Demokratie? Wie können sich Schüler und Erwachsene einbringen, an welchen Stellen können sie mitgestalten und sich beteiligen? Nachdem die Schüler grundlegendes Wissen erlangt haben, beschäftigen wir uns mit einem weiteren hochaktuellen Thema: den Gefahren für die Demokratie, die von politischen Extremisten ausgehen.

Des Weiteren geht es um die Reichweite der Entscheidungen, die die EU in Straßburg oder Brüssel trifft. Wie sieht die Zukunft der EU aus: wird sie eher wachsen oder schrumpfen?

Ein weiteres hochaktuelles Thema, das die Jugendlichen von heute überdeutlich spüren, ist der Klimaschutz, was Thema in Jahrgang 10 ist. Dabei gehen wir der Frage nach, ob Umwelt und Wirtschaft miteinander oder gegeneinander arbeiten. Und wie steht es um die grenzenlose Sicherheit auf unserem Planeten? Wie entstehen Kriege und Krisen überhaupt? Welche Möglichkeiten haben die UN oder die NATO?