Nachmittagsunterricht

Die LWS ist eine teilgebundene Oberschule. Das bedeutet, dass an zwei Nachmittagen verpflichtender Unterricht stattfindet – nämlich dienstags und donnerstags. Der wesentliche Vorteil für unsere Oberschüler besteht darin, vier Unterrichtsstunden mehr zur Verfügung zu haben. Diese zusätzliche Zeit nutzen wir für gezielte Förder- und Fordermaßnahmen in zwei Schwerpunktbereichen: zum einen beziehen sich diese Maßnahmen auf rein fachliche Inhalte in den drei Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch, zum anderen auf den Erwerb und den Ausbau sozialer Kompetenzen.

Für den Nachmittagsunterricht gelten drei wesentliche Grundsätze:

  1. Nach der 6. Stunde nehmen alle Schülerinnen und Schüler (SuS) ihr Mittagessen gemeinsam in der Mensa ein. Es macht hierbei keinen Unterschied, ob die Mahlzeit in der Schulküche bestellt oder von zu Hause mitgebracht wurde. Auch die Lehrer/innen, die an dem betreffenden Nachmittag tätig sind, essen gemeinsam mit den SuS. Dieses Vorgehen fördert das klassenübergreifende Gemeinschaftsgefühl und macht die Schule als Lebensraum für alle greifbar.
  2. In der 7. und 8. Stunde (14.00 bis 15.30 Uhr) findet für unsere SuS regulärer Unterricht statt. Nur für die Jahrgangsstufen 5 und 6 sind besondere Projekte im Bereich des sozialen Lernens vorgesehen (siehe unten).
  3. An den beiden langen Tagen Dienstags und Donnerstags bekommen die SuS keine Hausaufgaben zum Folgetag auf. Diese Maßnahme ist insbesondere für die SuS von großer Bedeutung, die aufgrund ihres weit entfernten Wohnortes noch mit dem Bus nach Hause fahren müssen. Sie werden nicht weiter in ihrer Freizeit eingeschränkt und können unmittelbar außerschulischen Tätigkeiten nachgehen.

Der Nachmittagsunterricht für Jahrgang 5 am Dienstag: Klassenlehrer und Tutoren

Im Zweiwochenrhythmus werden die Fünftklässler in kleinen Gruppen von unseren ausgebildeten Tutoren aus den 10. Klassen betreut; in den Wochen dazwischen nutzt der Klassenlehrer diese Zeit zur freien Verfügung, etwa zur Vertiefung des Unterrichts, zur Lösung von Konflikten in der Klasse, zur Förderung der Klassengemeinschaft oder für Gespräche, für welche vormittags keine Zeit war.

In Zusammenarbeit mit dem BDKJ bietet die Schulsozialarbeit an der Ludwig-Windthorst-Schule das Tutorenprojekt an:

Zum Ende der 9. Klasse können die Schülerinnen und Schüler sich für die Tutorenausbildung, einhergehend mit dem Erwerb einer Jugendleitercard, entscheiden. Für die Tutoren ist die Absolvierung einer JuLeiCa von hohem Interesse, um diese Zusatzqualifikation in spätere Aufgaben- und Arbeitsbereiche mit einbringen zu können. Viele Tutoren entscheiden sich auch bewusst, um jüngere Kinder zu begleiten und Verantwortung für diese übernehmen zu können. Während der Ausbildung und während der Tutorentätigkeit gewährt die Schulsozialarbeiterin durch die inhaltliche Gestaltung ein hohes Maß an Abwechslung und Spaß beim Lernen.

Folgende Schlüsselqualifikationen sind zudem für das Gelingen des eigenen Lebensweges von Bedeutung:

  • Sozialkompetenz
  • Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Einfühlungsvermögen
  • Methodenkompetenz
  • Kreativität, Lernbereitschaft, Rhetorik, Sammlung von Spielen
  • Selbstkompetenz
  • Engagement, Motivation, Flexibilität, Kreativität, Ausdauer, Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit

Nach der Tutorenausbildung kümmern sich die neuen Zehntklässler direkt zu Beginn des Schuljahres um die Fünftklässler. Ein wesentliches Ziel besteht darin, die oben aufgeführten Kompetenzen an unsere neune SuS weiterzugeben. Es werden Tutorengruppen gebildet, die sich alle zwei Wochen im verpflichtenden Ganztagsangebot treffen. Die Tutoren werden durch diese Betreuung ein enges Verhältnis zu den Fünftklässlern aufbauen und sich untereinander im Tutorenjahrgang besser kennen lernen. Die Beziehungen auf dem Schulhof unter den Jahrgängen werden nachhaltig verbessert und Tutoren können für die Fünftklässler eine Paten-, Beschützer- und Ratgeberfunktion einnehmen.

Die Fünftklässler lernen ihre Schule durch die Tutoren besser kennen und schätzen und werden ihr Sozialverhalten in der Schule und in der Freizeit dementsprechend anpassen können. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Aktivitäten stehen Spiel, Spaß, Kreativität sowie die Stärkung der Gemeinschaft. Durch kindgerechte Übungen werden Werte vermittelt, die für das Funktionieren der Schulgemeinschaft unabdingbar sind und die die Integration aller SuS in die Gemeinschaft erleichtern.

Der Nachmittagsunterricht für Jahrgang 6 am Dienstag: Sozialtraining mal drei

Ebenso wie bereits in Klasse 5 findet für die SuS im 14-Tage-Rhythmus Nachmittagsunterricht mit den Klassenlehrer/innen statt. Die inhaltliche Ausgestaltung dieser Verfügungsstunden obliegt den Klassenlehrer/innen. In den verbleibenden Dienstagsterminen durchlaufen die Schüler ein dreiteiliges Sozialtraining:

1. Kooperations- und Konfliktfähigkeit:

Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen zur Selbstbehauptung. Außerdem im Programm: Rollenspiele gegen Mobbing, Ausgrenzung usw.

2. Selbstbehauptung:

Vorstellung und Erarbeitung von Fähigkeiten, die zur Selbstbehauptung notwendig sind, anschließend Transfer ins „reale Leben“. Eingeübt werden Konflikttraining, Mut und die Fähigkeit, seine Meinung zu sagen. Die Schülerinnen und Schüler führen pädagogische Spiele durch, bauen ihre Gruppenfähigkeit aus, wägen die Konsequenzen bei Konfliktlösungen ab und reflektieren ihre Rolle in der Gruppe.

3.  Erlebnispädagogik:

In der Erlebnispädagogik geht es darum, die eigene Persönlichkeit und soziale Kompetenzen zu entwickeln, sich selbst für andere zu engagieren genauso, wie sich auf andere zu verlassen. Gruppenerfahrungen werden auch außerhalb der Klassenräume in der Natur gemacht. Zum Einsatz kommen Methoden aus der Theater-, Abenteuer- und der Spielpädagogik.

Jahrgang 7: Das Projekt „Gesundheit und Bewegung“

Ebenso wie für unsere Jahrgangsstufen 5 und 6 finden für unsere Siebtklässler für zwei Wochenstunden individuelle Förder- und Forderangebote in den drei Hauptfächern statt. Von den Klassenlehrer/innen wird zudem das zweistündige Jahrgangsprojekt „Gesundheit und Bewegung“ durchgeführt. Diese bereiten jeweils ein Drittel des Schuljahres mit einem der genannten Themen vor. Da die Schülerinnen und Schüler sich in einer sensiblen Entwicklungsphase befinden, werden Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet. Jede Lerngruppe wechselt nach einem Drittel des Schuljahres Lehrer und Themenschwerpunkt. Die einzelnen Bausteine sind:

1. Gesunde Ernährung

Das Thema Ernährung wird in einen umfassenden Zusammenhang gestellt. Ausgehend von der Erkenntnis, dass wir heute in einer Überflussgesellschaft leben stellen wir fest, dass sich auch die Wertigkeit von Nahrungsmitteln geändert hat. Daraus ergibt sich auch die Reflexion der eigenen Essgewohnheiten. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten anhand verschiedener Materialien, was „gute“ – sprich gesunde – Essgewohnheiten sind. Auch die Rolle der Werbung und ihre Einflüsse auf unser Essverhalten wird kritisch hinterfragt. Abgerundet wird das weite Feld der Ernährung durch den Themenkomplex „Essen und Gefühle“.

2. Körperhygiene, Kleidung, Sexualität

Im Mittelpunkt dieses Kurses stehen Fragen rund um den eigenen Körper: wie verändert sich der Körper in der Pubertät, was gehört zur  Körperpflege, welche Aspekte sind dabei wichtig? In Koordination mit den Inhalten des Faches Biologie werden auch altersgemäße Themen der Sexualität erörtert. Im Bereich Kleidung klären wir die Frage, wie man sich in bestimmten Zusammenhängen „richtig“ kleidet – schließlich ist es ein Unterschied, ob wir beruflich, in der Schule oder aber in unserer Freizeit unterwegs sind.

3. Sport und Bewegung

Im Baustein „Sport und Bewegung“ probieren wir verschiedene Sportarten aus, um die SuS nachhaltig für bestimmte Sportarten zu interessieren. Aufgrund der Geschlechtertrennung nutzen wir zudem die Chance, auf die spezifischen Wünsche der Jungen und Mädchen einzugehen. Dementsprechend führen wir in den Mädchengruppen Aerobic, Gymnastik, Tanz oder Jazztanz durch. Bei den Jungen stehen Ballsportarten ebenso im Fokus wie Ausdauer und Fitness. Selbstverständlich wird auch auf Schülervorschläge eingegangen – Inliner oder Hockey auf Inlinern wurden bereits ausprobiert. Auch übergeordnete Fragen werden behandelt: Wie kommt es zu Kraftzuwachs, was bedeutet Schnelligkeit und wie messe ich meinen Puls.