Bereits seit einigen Jahren gibt es an der LWS Projekte im Rahmen der Entwicklung einer nachhaltigen Schule, die auch in diesem Jahr fortgesetzt wurden. An der Ostseite des Gebäudes ist seitdem ein „umweltpädagogisches Ensemble“ entstanden. Ausgangspunkt ist der Schulgarten. Er wurde von Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften mit fachkundiger Unterstützung der Gartenbaufirma Christian Beckers angelegt. Die Garten AG pflegt diese schöne Anlage, sorgt in Kooperation mit der Berliner „GemüseAckerdemie“ für die jährliche Einsaat, Pflanzaktionen und für die Ernte des Gemüses. Die Kinder schulen ihr Wissen über Gartenarbeit, Gemüsesorten und deren Zubereitung. Sie erweitern ihre Geschmackswelt, lernen ungewöhnlichere Gemüsesorten kennen und erlernen lebensnah einen verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln.
Die Bewässerung geschieht seit diesem Sommer mithilfe eines IBC-Containers, in dem sich Regenwasser sammelt. Es wird also deutlich weniger Wasser aus der Leitung benötigt – dies ist in Zeiten, in denen die Sommer immer trockener werden, ein wichtiger Aspekt.
Unsere Schülerinnen und Schüler können seit diesem Jahr direkt neben dem Garten in einem Outdoor-Klassenzimmer lernen. Auch dieses haben Schüler des 9. Jahrgangs unter fachkundiger Anleitung selbst geplant und gebaut. Das Outdoor-Klassenzimmer ist nicht nur eine Bereicherung für den Regelunterricht, sondern bietet auch besonderen Projekten mit einem Schwerpunkt auf Umwelt und Natur den idealen Standort. Die Nähe zum Schulgarten sowie ein geplantes großes Insektenhotel bieten vielfältige Möglichkeiten, um den Schülerinnen und Schülern Lernerfahrungen in der Natur zu bieten. Das Lernen im Freien sorgt zudem automatisch für eine gesündere Arbeitshaltung. Statt still zu sitzen, haben die Kinder draußen mehr Bewegungsfreiheit.
Zwischen dem Schulgebäude und der Turnhalle ist eine bienenfreundliche Obst- und Blühwiese entstanden. Auf dieser Fläche wurden in diesem Herbst Apfelbäume gepflanzt: ein Elstar, ein Ontario, ein Gravensteiner und ein Geheimrat Dr. Oldenburg-Apfelbaum. Das Gemüse aus dem Schulgarten wird für die Kinder also noch um ein leckeres und gesundes Obst ergänzt. Auch bei dieser Pflanzaktion halfen unsere Schüler tatkräftig mit; sie werden die Bäume auch zukünftig pflegen und in den kommenden Jahren die Äpfel ernten und weiterverarbeiten.
Der Faktor Nachhaltigkeit spielt bei allen diesen Projekten eine wesentliche Rolle: Umweltbewusstsein kann sich so im Kontakt mit der Natur entwickeln –deshalb stellt ein „grünes Klassenzimmer“ zwischen Schulgarten und Blühwiese einen idealen Lernort dar. Die Einbindung der Schülerinnen und Schüler bei dieser Schulhof-Umgestaltung ermöglicht ihnen eine Partizipation und Mitgestaltung am Schulleben. Neben den technischen und beruflichen Erfahrungen, die sie dabei sammeln konnten, bietet dieses Vorgehen unseren Jugendlichen eine wertvolle Erfahrung bezüglich ihrer Fähigkeiten und Selbstwirksamkeit. Ideen für die nächsten Projekte werden bereits eifrig diskutiert.
